Liebe Pfarrangehörige, liebe Leserinnen und Leser!
Liebe Pfarrangehörige, liebe Leserinnen und Leser!
„Ich wär‘ so gern dabei gewesen; doch ich hab‘ viel zu viel zu tun; lass uns später weiter reden... Muss nur noch kurz die Welt retten, danach flieg‘ ich zu dir; noch 148 Mails checken; wer weiß was mir dann noch passiert; denn es passiert so viel….“ Manchmal geht es mir wie dem Liedersänger Tim Bendzko.
In seinem Gute-Laune-Lied beschreibt er den Stress, den er gerade in seinem Leben hat. „Irgendwie bin ich spät dran; fang schon mal mit dem Essen an; ich stoß‘ dann später dazu.“ Ach du je, was würden wir modernen Menschen heute ohne Handy und die sozialen Netzwerke machen? Da fliegen mir an manchen Tagen ebenfalls 100 Kurznachrichten um die Ohren.
Und wer von uns kennt es nicht, da läuft einem die Zeit davon. Wenn ich dann am Abend nach Hause komme und erzählen will, was ich alles geschafft habe, bleibt immer ein Rest an Arbeit, weil ich als Seelsorger nie fertig bin. Aber das ist ja auch gut so, trotzdem sehne ich mich manchmal nach dem Abschluss eines Kapitels oder dem Gefühl einen Endpunkt setzen zu können.
Und genau solch einen Abschluss zelebriere ich gerne, wenn die Sommerferien beginnen. Noch zwei Abschlussgottesdienste und den „Viertklässlern“ den Segen Gottes mit auf den Weg geben sowie die Eltern trösten, denen bewusst wird, dass ihre Sprösslinge nun bald mehr eigenständige Wege gehen werden…
Hurra, der Urlaub ist da! Ich freue mich darauf. Selbst in einer Welt voller Zwänge und Notwendigkeiten - Sie kennen die eigenen beruflichen und familiären Belastungen selbst am besten - tauchen immer wieder Türen auf, die nur darauf warten, geöffnet zu werden.
Wonach sehnen Sie sich?
Wo gehen Sie hin?
Wofür kämpfen Sie?
Ein neues Leben kann man nicht anfangen, aber täglich einen neuen Tag. Denn manchmal braucht es nicht viel, um unser Herz hüpfen zu lassen: ein schönes Lied im Radio, den Duft von Waffeln und dazu ein Cappuccino. Es gibt sie - diese schönen Dinge - sie machen uns ruhig, zufrieden und entspannt. Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass auch flüchtige positive Emotionen uns langanhaltend guttun und wichtig sind für die mentale Gesundheit.
Die Welt ist voller kleiner Freudenschimmer, gerade jetzt wo die Sommerzeit beginnt. Das ist eine wunderbare Einstellung! Es ist wichtig zu erkennen, dass wir nicht immer die Last der Welt auf unseren Schultern tragen müssen. Es gibt viele Menschen, die sich tagtäglich dafür einsetzen, dass wir in Frieden und Sicherheit leben können.
So erlaube ich mir und Sie hoffentlich sich selbst, die tägliche Verantwortung loszulassen und die Sommerferien als eine Zeit der Erholung und des Genusses zu betrachten. Nutzen Sie die Zeit, um sich selbst zu verwöhnen und Dinge zu tun, die Ihnen Freude bereiten. Genießen Sie die Zeit mit Ihren Lieben und schätzen Sie die Momente der Verbundenheit. Die Sommerferien sind eine perfekte Zeit, um diese Gedanken zu verinnerlichen und die Welt für eine Weile hinter sich zu lassen.
So wünsche ich uns allen eine erholsame und glückliche Urlaubszeit. Ich bin dann mal weg und muss nicht die Welt retten; „aber danach bin ich wieder bei dir“.
Ihr und euer Gemeindereferent Rüdiger Glaub-Engelskirchen