Hilfe, es brennt!

Ich erinnere mich noch zugut, als am 15./16. April 2019 ein Großbrand die historische Kathedrale Notre-Dame in Paris zerstörte. Um 18.20 Uhr wurde ein erster Feueralarm ausgelöst. Die Pariser Feuerwehr war mit hunderten Feuerwehrleuten im Einsatz. Erst nach mehreren Stunden gelang es ihnen, den verheerenden Brand vollständig zu löschen. Auslöser waren Renovierungsarbeiten am Dachstuhl. Das Inferno im Herzen der französischen Hauptstadt hat international Erschütterung ausgelöst. Kein Wunder, dass selbst fünf Jahre danach, immer noch vielen Menschen die schrecklichen Bilder, die damals um die Welt gingen, in Erinnerung sind.

Eine Netflix-Miniserie „Notre-Dame“ greift die Geschehnisse der Nacht vom 15. April 2019 auf. Im Mittelpunkt stehen verschiedene fiktive Personen, die von dem Ereignis unmittelbar betroffen sind und für die diese Nacht ein Wendepunkt in ihrem Leben bedeutet.

Es wird deutlich: Auch unsere „kleine“ Welt brennt heute an vielen unterschiedlichen Stellen. Wie sieht es da bei Ihnen und mir aus? Brennt meine Welt nicht auch

< wenn der Tod uns geliebte Menschen entreißt

< wenn der Tinnitus so laut dröhnt und den Schlaf raubt

< wenn Familien auseinanderbrechen…

Im Schicksal unseres Lebens stehen Familienmitglieder, Freund*innen und Arbeitskolleg*innen, die ihre je eigenen Lebensbrände bekämpfen müssen. Wir geraten immer wieder in brenzlige Situationen, die uns schaden oder uns mit einer schlimmen Realität konfrontieren. Glücklich, sich in solchen Situationen auf andere verlassen zu können. Ich denke an Feuerwehrleitzentralen, Notaufnahmepraxen und -krankenhäuser. Unsere caritativen und diakonischen Krisenberatungsstellen leisten einen unverzichtbaren Dienst am Nächsten. Danke allen, die zu Hilfe eilen, wenn es mal wieder irgendwo „brennt“!

Rüdiger Glaub-Engelskirchen,
Gemeindereferent in der Pfarreiengemeinschaft Schweich