Ein geistliches Wort von Diakon Hans-Josef Puch

Dieser Pfarrbrief führt uns durch die letzten Wochen der Osterzeit über Pfingsten und Fronleichnam hinaus. Wir sind mitten im Frühling. Da passt es doch, was ich heute, am Tag, an dem ich überlege, was ich Ihnen für die nächsten Wochen auf den Weg durch diese Zeit mitgeben will, was ich heute (9. April) als Impuls für den Tag erhalten habe: „Gott kann man nicht sehen, aber durch die Schöpfung wird er erkannt.“ Das ist ein Gedanke von Hildegard von Bingen.

„Ja, so ist es,“ denke ich mir. Gott kann man nicht sehen. Trotzdem reden wir immer wieder von ihm, jedenfalls in der Kirche, in den Gottesdiensten - draußen vermutlich weniger. In einer noch ziemlich frischen Untersuchung aus dem letzten Jahr kam heraus, dass selbst aktive Christen nur noch zu einem geringen Teil an Gott als Person glauben. Wie soll das auch gehen, da wir ihn nicht sehen können?

Die Kirche feiert jetzt noch drei Feste, die uns eine Ahnung geben von Gott, zu dem Jesus hinaufsteigt, dessen Geist wir empfangen und noch einmal von Jesus, den wir an Fronleichnam in der Welt zeigen. Das alles geschieht im Frühjahr, in der Zeit des Jahres, in der die Schöpfung mit aller Kraft und Schönheit aufblüht. An ihr können wir Gottes Wirken erkennen und die kirchlichen Feiern vermitteln eine Ahnung von dem, der über allem steht. Wenn wir bereit sind, wenn wir uns auf diese Bilder und Feste einlassen, können wir „Gott in allen Dingen“ finden, wie es der heilige Ignatius einmal gesagt hat.

Vielleicht helfen die beiden Fragen zu dem Gedanken aus dem Tagesimpuls, dass wir Gott durch die Schöpfung erkennen:

"Was nehme ich wahr an Gottes Schöpfung?"

„Wo und wie begegne ich ihr?“

Ich lade Sie ein, einmal darüber nachzudenken, ihre Gedanken möglicherweise auch einmal aufzuschreiben.  Und dann, wundern Sie sich nicht, wenn Gott sich Ihnen dann zu erkennen gibt - auf seine Weise. Und freuen Sie sich, ihm zu begegnen.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Frühjahr, gesegnete Fest- und Feiertage und offene Augen und Herzen für Gottes Schöpfung.

Ihr

Diakon Hans-Josef Puch