Die Tür als Symbol

Bild: Peter Weidemann, in: Pfarrbriefservice.de

Unserer damals fünfjährigen Tochter Lena fiel es gewöhnlich schwer, morgens früh aufzustehen. Dies hatte sich schlagartig jeweils mit dem Beginn der Adventszeit geändert. Freudestrahlend sprang sie aus dem Bett, um ein Türchen vom Adventskalender zu öffnen.

Und sie wusste genau, welches Türchen täglich zu öffnen war. Die Adventszeit ist und bleibt eine Zeit, um Türen zu öffnen. Dies gilt nicht nur für die Kinder, sondern auch für Erwachsene.

Die Tür ist ein einfaches, aber tiefsinniges Symbol. Es lohnt sich, ein wenig dabei zu verweilen. Die Tür begegnet uns Tag für Tag; mal offen und mal zu.

Wir erfahren in unserem Alltag, wie wohltuend eine offene Tür sein kann: Wer einem anderen die Tür öffnet, lässt ihn zu sich herein. Somit wird Nähe möglich. Türen öffnen heißt aber auch, sich mitteilen und preisgeben.

Die Adventszeit kann für uns ein neuer Anstoß sein, unsere "innere" Tür zu öffnen. Ich denke da an den Krankenbesuch, den ich schon so lange vor mir herschiebe. Mir fällt das Telefonat mit Freund*innen ein, von denen ich schon lange nichts mehr gehört hab.

Türen zu öffnen, bedeutet auch, die Freiheit zu haben, sich selbst zu bestimmen - darüber zu entscheiden, wen und was wir an uns heranlassen. Entscheiden wir heute und in den kommenden Adventstagen neu, welche Tür es zu öffnen gilt.

Nehmen wir uns die Kinder zum Vorbild. Sie wissen, welche Tür heute geöffnet werden "muss". Ich bin sicher, es bieten sich im Alltag genügend Möglichkeiten, um Türen zu öffnen.

Mit adventlichen Grüßen

Ihr Gemeindereferent Rüdiger Glaub-Engelskirchen