Erwartungen an den Urlaub

Die Schülerinnen und Schüler erwarten sie schon seit Wochen und Monaten, aber auch manch Erwachsener, der sich durch die Hitze der letzten Wochen gequält hat, freut sich drauf: Endlich sind die Ferien da!

Für viele Menschen ist es die schönste Zeit des Jahres. Endlich mal wieder nicht auf die Uhr schauen, sondern Zeit haben, um leckeres Eis zu essen, Fahrrad zu fahren oder Freunde zu treffen.

Aber am besten gehen wir nicht mit zu hohen Erwartungen in die Ferienzeit.

Vor einigen Jahren hatte ich im Sommer eine Woche Urlaub in Berlin geplant, dort wollte ich mich mit Bekannten aus der Reha treffen. Doch schon im Vorfeld wurde meine Freude getrübt, denn die meisten hatten nicht die erhoffe Zeit und reisten bereits nach drei Tagen wieder ab.

Ich aber hatte die ganze Woche und mein Rückflug war bereits gebucht. Ja, da kann schon mal das Kopfkino losgehen:

Bleibe ich besser zu Hause und genieße hier in der gewohnten Umgebung die freien Tage? Meine Orientierung ist nicht die beste, werde ich in der Bundeshauptstadt planlos herumlaufen? Und wenn das Flugzeug abstürzt?

Ich habe versucht, das Kopfkino auszuschalten und bin dann mit wenigen Erwartungen nach Berlin geflogen. Dort hat sich dann alles zum Guten gewendet. Eine nette Vermieterin, die Zeit hatte und mir begeistert Berlin gezeigt hat, gute Begegnungen mit den Menschen aus der Reha, bestes Wetter und vieles mehr.

Das Flugzeug auf dem Rückweg hatte zwar Verspätung, aber damit konnte ich gut leben.

Manchmal hilft es doch auch, die Erwartungen runterzuschrauben und nicht alles aus eigener Hand zu planen und durchzustylen. Es gibt da noch einen anderen, der seine Hand drunter oder drüber hält, kommt gerade drauf an, aus welcher Perspektive ich die Sache betrachte.

Ich wünsche Ihnen schöne und ereignisreiche Urlaubstage, genießen Sie die freie – uns von Gott geschenkte Zeit.

Rüdiger Glaub-Engelskirchen,

Gemeindereferent in der Pfarreiengemeinschaft Schweich