Gute Vorsätze?

Bild: Benne Ochs / Kindermissionswerk; in: Pfarrbriefservice.de

Noch liegt das neue Jahr fast wie ein unbeschriebenes Blatt vor uns. Vielleicht haben Sie schon einige Termine, Geburtstage oder Verabredungen in Ihrem Kalender vermerkt. Der meinige füllt sich von Tag zu Tag.

Ich habe mir vorgenommen, nicht einen Termin an den anderen zu reihen, sondern mir Freiräume zwischen den Tagungen zu genehmigen. Ich meine damit eine ruhige Zeit, um die Geschehnisse in mir nachklingen zu lassen. Ehrlich gesagt habe ich keine Lust darauf, mich selbst zu verlieren. Das kann schnell passieren. Umgeben von Gesprächen, Sitzungen und E-Mails wartet auch die ältere Nachbarin, die ich schon lange nicht mehr besucht habe. Moment mal, ich bin ja nicht für jeden und alles zuständig. Es gibt Menschen, die neigen dazu, sich für alles in die Verantwortung zu nehmen. Nein; so ist es nicht.

Ich weiß mich glücklich zu schätzen, dass ich nicht allein auf der Welt lebe. Auch wenn es weniger Seelsorgerinnen und Seelsorger gibt, mit der frohen Botschaft von Gott bin nicht nur ich unterwegs. Derzeit bereiten wir in unserer Pfarreiengemeinschaft die Sternsingeraktion vor. Vielleicht werden auch Sie in den nächsten Tagen Besuch von den Sternsingern bekommen. Kinder und Jugendliche, oftmals in Begleitung von Erwachsenen, gehen in ihrer freien Zeit durch die Straßen. Respekt - verkleidet als die Könige aus dem Morgenland erinnern sie an die biblische Erzählung vor mehr als 2000 Jahren in Bethlehem. Für notleidende Kinder in Amazonien und in aller Welt sammeln sie Geld. Als Dank für diese Form von Nächstenliebe schreiben sie den Segen Gottes, der vielen Menschen wichtig ist, an die Haustür.
Der Segensspruch, 20*C+M+B+24, ist das sichtbare Zeichen, dass Gott das Leben der Menschen segnen will. Er selbst will den Menschen begegnen und sie mit seiner Botschaft berühren.
Die Segens-Erklärung „Fiducia supplicans“ aus Rom hat viele Gläubige vor Weihnachten positiv überrascht. „Der Wunsch nach Segnung zeige, dass die betreffenden Menschen in die heilsbringende Beziehung mit Gott eintreten möchten. Mit diesem Schritt, die Segnung von Paaren in diversen Beziehungssituationen möglich zu machen, erkennt die Kirche diesen Wunsch für alle an.“
Von Herzen wünsche ich allen ein gesegnetes neues Jahr. Denken Sie daran, wenn Sie durch solche Türen in ein Haus eintreten oder Ihren Mitmenschen begegnen. Der Segen Gottes wohnt mitten unter uns Menschen. Hoffentlich wird es nicht nur an den Haustüren sichtbar, sondern in unser aller Leben spürbar.

Rüdiger Glaub-Engelskirchen,
Gemeindereferent in der Pfarreiengemeinschaft Schweich