Meine Lieblingsserie

„In aller Freundschaft- die jungen Ärzte“. Ich liebe diese Serie, die donnerstags abends über den Bildschirm auf ARD flimmert. Für alle, die die Serie nicht kennen, hier ein kurzer Überblick:

Diese Arztserie gewährt uns wöchentlich einen Einblick in das Johannes-Thal-Klinikum in Erfurt. Die vielen jungen Assistenz-, Chef- und Oberärzte arbeiten meistens vorbildlich Hand in Hand zusammen, um die Krankheiten und Schicksalsschläge der Kranken zu besiegen.

Einige Figuren dieser Ärzteserie spalten die Gemüter der Fans, andere gehören zu den absoluten Lieblingen. Ich möchte Ihnen ein paar Charaktere näherbringen:

Da gibt es die stellvertretende Chefärztin Dr. Leyla Sherbaz, die derzeit Stress mit ihrem Ehemann, Assistenzarzt Ben Ahlbeck, hat.

Dr. Elias Bähr, ein treuer einfühlsamer Freund, so wie ihn sich jeder wünscht, hat selbst alle Hände voll zu tun, doch er löst die Probleme mit Fleiß, Ehrlichkeit und Leistungsbereitschaft. Er ist durch sein großes Herz der Publikumsliebling.

Aber es gibt nicht nur Jubel, Trubel und Heiterkeit. Für Spannungen sorgt der arrogante und zynische Dr. Matteo Moreau. Durch sein Talent als Handchirurg gilt er als Koryphäe. Seine außerordentlichen Fähigkeiten und seine exponierte Stellung als Aushängeschild der Klinik täuschen aber darüber hinweg, dass Matteo ein unangenehmer Kollege ist. Jedoch auch er bringt Würze und Spannung mit in das Krankenhausgeschehen.

Arztserien gehören zu den beliebtesten Sendungen im Fernsehen. Alles wird perfekt dargestellt und gelöst: Hoffnung, Angst, Liebe, Intrigen, Verzweiflung, Glück, Heilung …

Alle Lebenssituationen werden geboten, wenn die Kolleginnen und Kollegen über die Flure des Krankenhauses rennen. Auch in der Cafeteria, im Labor, im Bereitschaftsraum und sogar auf dem Parkplatz spielt das Klinikleben.

Aber ein entscheidender Raum fehlt mir im Hinblick auf Leben und Tod. Eine Kapelle, ein Raum, wo man zur Ruhe kommt, wo man eine Kerze anzünden kann, wenn Ärzte an ihre Grenzen stoßen und die Angehörigen im Gebet Gottes Erbarmen erflehen oder für die Genesung danken.

Die Gefühle der Schauspieler und der Millionen Zuschauer könnten erfüllt werden mit Trost, Hoffnung, Kraft, Stärke und Barmherzigkeit.

Thomas Zondek, genannt Tom, stieg vor einiger Zeit aus der Serie aus. Mit der emotionalen Episode „Sturz ins Leere“ verabschiedete er sich. Leider eine sehr dramatische Folge, denn er hat den Unfall nicht überlebt.

Hier hätte bei aller Verzweiflung und Not ein religiöses Hoffnungszeichen bereichert. Egal ob Christen oder Nichtgläubige, allen hätte in dieser Situation Trost gutgetan!

Wir befinden uns im Monat November. Mich trösten in diesen trüben Tagen die Zeilen von Dietrich Bonhoeffer:

„Herr, in mir ist es finster, aber bei dir ist das Licht. Ich bin einsam, aber du verlässt mich nicht. Ich bin kleinmütig, aber bei dir ist Hilfe. Ich bin unruhig, aber bei dir ist der Friede. Ich verstehe deine Wege nicht, aber du weißt den Weg für mich.“

Rüdiger Glaub-Engelskirchen
Gemeindereferent