Mut zum Dialog
Die ersten beiden Wochen der Adventszeit sind schon vorüber. Es geht in die zweite Hälfte der Vorbereitungszeit auf Weihnachten.
Falls Sie schon alles geklärt haben, mit wem Sie wann und wo feiern, dann ist das eine gute Voraussetzung, dass es schöne und gemütliche Weihnachtsfeiertage werden.
Ich möchte Ihnen von einer Situation erzählen, so wie ich sie vor vielen Jahren in meiner eigenen Familie erlebt habe.
Als junges Ehepaar bestand unsere Aufgabe darin, unser erstes Weihnachtsfest zu planen.
Dies ist nicht ganz einfach, weil jeder vor seiner Hochzeit seine eigene Familie hat und eigene Vorstellungen mitbringt. Im gemeinsamen Gespräch entschieden wir uns, Weihnachten zu zweit im damaligen Pfarrhaus in Schöndorf zu feiern; zumal der Beruf als Gemeindereferent an diesen Tagen genug Termine mit sich bringt.
Aber wie das den Eltern und Schwiegereltern beibringen?
Vorsichtiges Nachhören, versteckte Andeutungen, mit viel Fingerspitzengefühl agieren. Es war sehr schwer, klare Fakten zu schaffen. Erst durch unsere Schwägerin, die dieses Hin und Her mitbekam, sind wir zu einer Lösung gekommen.
Die Schwiegereltern wären uns zuliebe 200 Kilometer gefahren, um mit uns Weihnachten zu feiern. Wir dagegen hätten mit den Schwiegereltern gefeiert, um ihnen nicht auf die Füße zu treten. Erst das offene und ehrliche Gespräch mit allen Beteiligten brachte die Lösung.
Die Schwiegereltern waren froh, endlich einmal alleine feiern zu können, ohne auf die mittlerweile längst erwachsenen Kinder Rücksicht nehmen zu müssen. Wir konnten das Christfest nach unseren Wünschen gestalten, und allen war geholfen.
An Weihnachten feiern wir, dass das Wort Gottes Fleisch geworden ist. Vielleicht wird es ja heute Fleisch in einem ehrlichen und aufrichtigen Gespräch.
Ich wünsche es Ihnen von Herzen
Ihr Gemeindereferent Rüdiger Glaub-Engelskirchen