„Lieber Gast! Finden Sie nicht auch, dass das ständige Waschen von nur einmal benutzten Handtüchern völlig überflüssig ist? Helfen Sie mit, unsere Umwelt zu schützen!“ - diesen Text konnte ich im letzten Urlaub im Badezimmer lesen. Diesen Aufruf unterstütze ich gern und nutze meine Handtücher längere Zeit.

Umweltbewusst fahre ich mit der U-Bahn. Auf einmal höre ich, wie es freundlich durch den Lautsprecher klingt: „Bitte seien Sie achtsam, andere Menschen brauchen Ihren Sitzplatz vielleicht nötiger als Sie.“ Nach kurzer Zeit erlebe ich, dass viele Menschen anderen aufmerksam ihren Sitzplatz anbieten. Nicht nur ältere und gehbehinderte Menschen nehmen das Angebot gerne an.

So erfreut sich der Begriff „Nachhaltigkeit“ nicht nur einer steigenden Beliebtheit, sondern wird gesellschaftlich wertvoll in die Tat umgesetzt. An meinem Ziel angekommen, zieht mich eine grüne Oase mitten in der Stadt Wien magisch an. Mit buntverzierter Außenfassade sticht das Hundertwasserhaus mit etwa 200 Bäumen und Sträuchern eindringlich hervor. Eine wunderbare Kooperation des Künstlers Friedensreich Hundertwasser mit dem Architekten Josef Krawina. So ein außergewöhnliches Bauwerk habe ich selten erlebt. „Dies ist das Haus, in dem Menschen unserer Zeit und die Natur zum weltweit ersten Mal gleich berechtigt und gleich geachtet miteinander leben und wohnen.
Es ist ein besonderer Ort, an dem sich Millionen Menschen aus aller Welt ihrer Sehnsucht nach Einklang mit der Natur und mit sich selbst bewusstwerden und - meine Hoffnung - mit nach Hause nehmen“, schreibt Niels Kopf.

Nachhaltigkeit erfordert Verzicht, Disziplin, Maßhalten und Selbstbeherrschung. Auf dem Rückweg entdecke ich eine Initiative für ehrliche Komplimente: „Anna, du bist ein Geschenk!“

Du großer Gott, du hast uns diese Welt geschenkt. Lass uns deine Schöpfung und die gemeinsame Zukunft fest im Blick behalten.

Rüdiger Glaub-Engelskirchen,
Gemeindereferent Pfarreiengemeinschaft Schweich