Welttag der Kranken
Meine Schwiegereltern, 93 und 92 Jahre alt, leben seit einem Jahr in einem Seniorenheim in der Nähe von Köln. Während ihre Mobilität eingeschränkt ist, sind die beiden geistig topfit. Im letzten Jahr kam meine Schwiegermutter auf die glorreiche Idee, an einer Pilgerfahrt nach Lourdes teilzunehmen. Als ich davon hörte, schlug ich die Hände über dem Kopf zusammen und sagte: „Um Himmels Willen - wie soll das mit Rollstuhl und allem Drum und Dran gehen?“ Mein Schwiegervater war ähnlicher Meinung wie ich. Mit Hilfe der Pilgerfahrten des Bistums Trier für Kranke startete die ersehnte Lourdes-Reise im September unter der geistlichen Leitung von Bischof Dr. Stephan Ackermann. Meine Schwiegermutter war glücklich und beide hatte viel zu berichten. Durch einen starken Willen und die Begleitung meiner Frau wurde ein Weg gefunden.
Papst Johannes Paul II. hat 1993 den 11. Februar als Welttag der Kranken eingeführt. Er wird jährlich am Gedenktag „Unserer Lieben Frau von Lourdes“ begangen. Wie wichtig es ist, Kranke in den Mittelpunkt unseres Denkens zu nehmen, und sei es nur für einen Tag, ist jedem von uns nach der langen Corona-Pandemie bewusst geworden. Welche Erfahrungen haben Sie mit Krankheit gemacht?
Sind Sie gesund und munter oder befinden Sie sich aktuell in ärztlicher Behandlung? Ob körperliche Gebrechen oder psychische Probleme - heilsame Worte können wie ein Lichtstrahl in das Dunkel meiner Gedanken fallen. Leid und Krankheiten können wir nicht ungeschehen machen, aber ein starkes Netzwerk, das einander trägt, voneinander weiß, füreinander einsteht und Hilfe anbietet, tut der Seele gut. Vertrauen Sie den Ärzt*innen und Therapeut*innen! Ich wünsche Ihnen auch, dass Sie Trost und Halt finden im Glauben und der Zusage Gottes: „Ich bin für dich da.“ Gebete von Menschen, die für mich glauben, wenn ich es gerade nicht kann, sind ein Geschenk. Glauben Sie fest an Ihre Heilung und geben Sie die Hoffnung niemals auf.
Rüdiger Glaub-Engelskirchen,
Gemeindereferent in der Pfarreiengemeinschaft Schweich