Frauen unterwegs auf einer meditativen Herbstwanderung

Frauen waren am 18. Oktober unterwegs auf einer meditativen Herbstwanderung zum Moselblick-Aussichtspunkt im Meulenwald.
Gerade der Herbst eignet sich besonders dazu innezuhalten und bewusst wahrzunehmen, aufmerksam zu werden auf die Lebendigkeit, die Vielfalt und Farbigkeit der Natur und auf unser eigenes Leben.
Nach einem Herbstlied startete die Frauengruppe bergauf, im munteren Gespräch Erinnerungen austauschend (mehr oder weniger) über Erlebnisse, Spiele und Bräuche zum Herbst.
Wer weiß noch, wie ein Kartoffelfeuer riecht?
Wie Kartoffeln aus der Glut schmecken?
Wie wird ein Drachen gebaut und wie Rummelköpfe geschnitzt?
Das Wegekreuz auf dem Wanderweg war der erste Haltepunkt: Wahrnehmen, die Sinne öffnen.
Nach einer kurzen Meditation, ,,Gesammelt sein", lernten wir den Pilgertanz, unterlegt von der Musik von Pachelbel.
Es gelang uns, gleichmäßig und aufeinander abgestimmt, nach kurzen Anfangsschwierigkeiten uns im Kreis zu bewegen. Eine neue Erfahrung für viele.
Auf dem nächsten Wegstück wurden wir eingeladen unsere Sinne zu öffnen und aufmerksam wahrzunehmen, was die Natur uns bietet.
Was hören die Ohren?
Was riechen wir?
Weht der Wind?
Ist es kalt?
Was sehen meine Augen?
Spüre ich den Weg unter meinen Füßen?
Dieses Wegstück legten wir schweigend zurück und sammelten, was uns die herbstliche Natur anbot. Samen, Früchte, Eicheln, Kastanien, Zapfen, Blätter in Grün- und Brauntönen, letzte Blüten, Pilze, Äste, Steine, Moos.
Am Aussichtspunkt angekommen, gestalteten wir mit einem Regenbogentuch einen Mittelpunkt. Wir wurden eingeladen, sofern wir wollten, mit den gesammelten Herbstfrüchten die Mitte auszugestalten, und etwas von unseren Gedanken im Gespräch mitzuteilen.
Die gesammelten Gaben erfreuten uns alle: zwischen Steinen wachsen Blumen, gibt es Moos, Blüten weisen auf das Schöne, das Lebendige, die Lebensfreude hin, herbstlich bunte Blätter auf Veränderungen im Leben, unterschiedliche Sichtweisen, Lebensumstände, persönliche Entwicklungen. Samen und Früchte erinnern an eigene Früchte im Leben, Steine als Zeichen des Anstoßes, Stolpersteine, Sorgensteine.
Nach einem gemeinsamen Weg, dem Austausch von unseren Gedanken, Erfahrungen, Erinnerungen und Entdeckungen sangen wir ein Danklied und beteten eine moderne Fassung des Vater unser, bevor wir mitgebrachtes Brot und Leckereien (samt Rezepten) teilten und verzehrten.
Gestärkt, Erinnerungsfotos gemacht, den Ausblick auf das Moseltal genossen, fanden wir uns nochmals im Kreis zusammen und begaben uns auf einer Phantasiereise zu einem Zauberbaum.
Mit vielen Eindrücken im Herzen gingen wir in kleinen Gruppen hinab zu Heilbrunnen, wo unsere meditative Herbstwanderung mit dem Segenslied "Möge die Straße uns zusammenführen", dass wir auch im Kreis tanzen konnten, ihren Abschluss fand.


Marita Schmitt, Schweich