Generationenübergreifende Erinnerungskultur und Bildungsarbeit

Die AG Gedenken Schweich in Trägerschaft des Pastoralen Raums Schweich hat ihr neues Programm für das erste Halbjahr 2024 veröffentlicht. Bis in den Frühsommer hinein werden verschiedene Veranstaltungen mit zahlreichen Kooperationspartnern rund um das Thema „Jüdisches Leben“ stattfinden. Ob Vorträge, Konzert oder Exkursion -mit ihren Veranstaltungen will die AG Gedenken angesichts der aktuellen gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen Räume schaffen, in denen Begegnungen und ein Dialog mit anderen Religionen und Kulturen möglich werden, um so generationenübergreifende Erinnerungs- und Lernorte zu öffnen, damit es auch künftig heißt: #niewieder.

Den Auftakt bildet anlässlich des Tags des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus ein Vortrag von Frau Dr. Dohm am Donnerstag, 1. Februar um 18 Uhr in der ehemaligen Synagoge Schweich. Dr. Dohm widmet ihren Vortrag den Juden in Schweich im Spiegel des Schweicher Boten. Der Schweicher Bote war viele Jahre lang eine Regionalzeitung, die von der Schweicher Druckerei Sachsenweger herausgegeben wurde. Anfang 1935 wurde sie von den Nationalsozialisten verboten. Dohms Untersuchungen zeigen, dass sich die einst friedliche Koexistenz und das gemeinsame Zusammenleben der jüdischen und nichtjüdischen Bevölkerung schon kurz nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Januar 1933 änderte – hin zu einem gesellschaftlichen Klima von Vorurteilen, Ausgrenzung und Verfolgung, welches schließlich in die Grauen der Shoa mündete. Der Vortrag beginnt um 18.00 Uhr in der ehemaligen Synagoge in Schweich, die Teilnahme ist kostenfrei.

Weitere Vorträge folgen am 23. Februar (“Johannes Reuchlin - erster deutschsprachiger Hebraist und christlicher Kabbalist”) und am 25. April (“Steine über dem Fluss - jüdische Friedhöfe an der Mosel”) in Leiwen, Beginn ist jeweils um 18 Uhr im Pfarrhaus (Kirchgasse 8). Roland Vossebrecker vom Bildungswerk Stanislaw Hantz beendet die Reihe am 27. April in der ehemaligen Schweicher Synagoge mit seinem Vortrag „Der Holocaust fand nicht nur in Auschwitz statt“. Auch hier ist die Teilnahme ist kostenfrei.

Mit Klezmer-Musik geht es musikalisch weiter: Am 24. Mai findet in der ehemaligen Synagoge Schweich ein Konzert mit dem berühmten Klarinetten-Duo der Zwillinge Gurfinkel aus Israel statt. Beginn ist um 19 Uhr, Tickets sind u.a. bei der Tourist-Info Römische Weinstraße (06502 / 93380) sowie online unter www.villamusica.de erhältlich.

Schließlich besteht am 9. Juni die Möglichkeit, mit Peter Szemere (Jüdische Kultusgemeinde Trier) die Trierer Synagoge und den jüdischen Friedhof in der Weidegasse zu besichtigen und so Geschichte und Gegenwart der Juden in Trier kennenzulernen (Teilnahmebeitrag 6 Euro, Anmeldung bei der VHS Schweich (06502 2332 oder schweich@kvhs.trier-saarburg.de).

Darüber hinaus können Interessierte jederzeit eine Führung durch die ehemalige Synagoge und über den jüdischen Friedhof Schweich anfragen. Weiterführenden Informationen zu den Veranstaltungen finden sich unter www.juedisches-leben-vgschweich.de/aktuelles. Kontakt bei Rückfragen: Pastoralreferentin Judith Schwickerath (0151 11 12 44 13 oder judith.schwickerath@bistum-trier.de).

 

Information: Die AG Gedenken
Seit dem Jahr 2010 gibt es im Raum der heutigen Verbandsgemeinde Schweich das Programm „Jüdisches Leben in und um Schweich“ in Trägerschaft des Pastoralen Raums Schweich. In der AG Gedenken haben sich Vertreter*innen des Pastoralen Raums Schweich, der jüdischen Kultusgemeinde Trier, des Emil-Frank-Instituts (Wittlich), der Stadt Schweich, der VHS Schweich, des Vereins Kultur in Schweich e.V., der KEB Trier sowie interessierte Einzelpersonen zusammengeschlossen. Ihre Arbeit verfolgt zwei Zielrichtungen: Zum einen will sie den Opfern des Nationalsozialismus, insbesondere den jüdischen Opfern, ein Gesicht geben und einen Ort im Bewusstsein der Menschen heute. Zum anderen will sie einen Beitrag leisten zu einer menschengerechten und menschenwürdigen Gestaltung des Zusammenlebens der verschiedenen Gruppen unserer Gesellschaft jenseits von Diskriminierung und allen Formen der Menschenverachtung.

Weiterführende Informationen unter https://juedisches-leben-vgschweich.de/